Dieser Ausruf von Schüler*innen der Klasse 6d, bezogen auf den Krieg in der Ukraine, war der Auslöser für eine spontane Ideensammlung, die sehr schnell Form annahm.
„Wir wollen Spenden sammeln“ – da waren sich alle einig. Aber wie? Die sprudelnden Gedanken und konstruktiven Vorschläge und Pläne, die dann folgten, kann man als Lehrer*in nicht besser für eine Unterrichtsstunde planen.
Kurzerhand wurde die Klassenratsstunde und ein Teil des bevorstehenden Projekttages genutzt, um in Teams die Spendenaktion vorzubereiten.
„Waffeln für die Ukraine“ war die Idee, die sich durchsetzte – so sollte es dann auch auf den eigens für die Spendenaktion gestalteten Info-Plakaten stehen. Waffelbacken und -verkaufen für den guten Zweck. Das eingenommene Geld sollte an eine deutsche Spendenorganisation gespendet werden.
Eine Woche später war es dann so weit: Trotz Dauerregens war die Klasse super gelaunt. Das geplante Draußenbacken wurde spontan auf den Klassenraum verlegt. Der Verkauf startete durch die Fenster nach draußen.
Die Schüler*innen zeigten wahre Talente im Organisieren, Verkaufen und Backen! Besonders bemerkenswert war, wie die 11- und 12jährigen mit dem Stress bzw. Druck umgingen, als sich mit Pausenbeginn plötzlich ca. 50 oder mehr Schüler*innen vor den Fenstern unseres Klassenraumes tummelten und Waffeln für den guten Zweck kaufen wollten. Nach kurzem Chaos bewerkstelligten die Jungs und Mädchen das Backen und den Verkauf völlig ruhig, routiniert und mit Humor. Sogar „Schlangenmanager*“ gab es – schließlich wollten wir kein Gedrängel vor unseren Fenstern:)
Es war eine wahre Freude, die wartenden Schüler*innen so geduldig und die Waffelbäcker*innen so einträchtig Hand in Hand arbeitend zu sehen.
Nach der ersten Verkaufsrunde mussten wir gemeinsam ins Krisenmanagement, denn der Teig neigte sich dem Ende, aber viele Schüler*innen wollten in der nächsten Pause wiederkommen, da sie noch keine Waffeln abbekommen hatten und unbedingt noch spenden wollten. Auch hier fanden die Schüler*innen großartige Lösungen.
Am Ende folgte das große Saubermachen – und – das Zählen der Spendeneinnahmen. Es wurden sage und schreibe 109,33 Euro erbacken!
Damit haben die Schüler*innen der 6d mit Hilfe der Schulgemeinschaft einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Menschen in bzw. aus der Ukraine leisten können.
Das Ausmaß des symbolischen Mehrwerts einer solchen Schüler*innenaktion ist dagegen wohl kaum in Geld aufzuwiegen: gelebte Solidarität und umsichtiges Miteinander, das noch lange nachwirken wird!